Letzte Woche haben wir euch auf die Empathiefähigkeit eingestimmt, die ihr braucht, um eure potenziellen Unterstützer zu verstehen. Darauf bauen wir in diesem Blogbeitrag auf und gehen noch einen Schritt weiter. Denn wenn ihr eure zukünftigen Unterstützer verstanden habt, habt ihr auch bessere Einfälle, wie man sie glücklich macht bzw. worüber sie sich freuen würden.
Dankeschöns – die kleine Gegenleistung beim Crowdfunding
Ein ganz wesentlicher Teil deiner Crowdfunding-Kampagne sind die Dankeschöns für deine Unterstützer, denn Crowdfunding setzt auf das Prinzip Geben und Nehmen. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, einfach so einen freien Betrag für ein tolles Projekt zu spenden, aber die meisten eurer Unterstützer nehmen doch sehr gerne die Dankeschöns in Anspruch. Einen groben ersten Überblick über das Prinzip Dankeschöns von HannoverMachen findest du hier. Innerhalb dieses Beitrags gehen wir auf das Thema etwas tiefer ein.
Deine Unterstützer unterstützen dich und geben dir dafür Betrag X aus unterschiedlichen Gründen. Die einen geben ihn dir, weil sie das Projekt toll finden. Die anderen geben ihn, weil sie dich oder euch vielleicht toll finden – also Freunde, Verwandte und Familie. Und dann gibt es noch welche – da können die beiden gerade genannten Gruppen auch zuzählen – die finden das toll, was ihr als Gegenleistung zu Betrag X anbietet. Diese Gegenleistung wird „Dankeschön“ genannt.
Dankeschöns können ganz unterschiedliche Dinge gegen einen ganz unterschiedlichen Betrag sein. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Und ein bisschen Phantasie und Kreativität sind nicht verkehrt, wenn es um das Ausdenken von diesen Dankeschöns geht – und natürlich Zielgruppenkenntniss (also die vorab besprochene Fähigkeit, sich in die Unterstützer rein zu denken). Und wie auch im letzen Beitrag erwähnt, ist es natürlich immer wichtig, mit Menschen zu sprechen. Das gilt auch für die Dankeschöns. Nur wer mit den Menschen spricht, denen er eine Freunde machen will, kann gute und passende Dankeschöns entwickeln.
Projektbezogene Dankeschöns
Wenn du über die Dankeschöns nachdenkst, solltest du den Bezug zum Projekt nicht aus den Augen verlieren. Warum? Deine Unterstützer finden dein Projekt toll. Belohne sie also folgerichtig mit etwas, was im Zusammenhang mit diesem Projekt steht.
Wenn du etwas herstellen möchtest und darum eine Crowdfunding-Kampagne auf HannoverMachen planst, kannst du dir überlegen, ob sich das Ergebnis als Dankeschön eignet. Das kann zum Beispiel dein fertiger Film sein, das Gemüse aus dem Gemeinschaftsgarten oder andere Dinge, die als Ergebnis bei deinem Projekt herauskommen.
Hier eine Auflistung vom Crowdcamp über mögliche projektbezogene Dankeschöns:
- Das fertige „Produkt“: Das Endprodukt, dessen Umsetzung deine Unterstützer mit ihrer Investition ermöglicht haben, z.B. DVD, Buch, CD, Designobjekt, Magazin, Spiel, Möbel, etc.
- Individuelle Erlebnisse: Handelt es sich bei deinem Crowdfunding Projekt um ein Event, ein kulturelles Ereignis oder dergleichen, kannst du deine Unterstützer z.B. zur Premiere / Vernissage / Ausstellung / Lesung / Macher- oder Künstlergespräch / Proben-, Studio- oder Atelierbesuch / Workshop/ etc. einladen. Freikarten oder V.I.P.-Specials kommen als Dankeschön ebenfalls gut an.
- Involvierung der Unterstützer ins Projekt: Beteilige deine Unterstützer direkt an der Umsetzung bzw. Präsentation deines Projekts, etwa durch namentliche Nennung im Abspann eines Films, einer Sprechrolle in einem Hörspiel, einer Komparsenrolle in einem Films, etc.
- Limitierte Produkte: Soll mithilfe der Unterstützung die Fertigung eines konkreten Produkts/Artikels finanziert werden, kann das fertige Produkt in einer Sonderedition, z.B. mit Seriennummer oder Autogramm, limitiert als Dankeschön dienen.
- Sponsoring durch Unternehmen: Wenn deine Kampagne auch Unternehmen als Unterstützer ansprechen soll, kannst du dich bei Sponsoren z.B. in Form ihres sichtbar platzierten Logos bedanken.
Nicht geeignet sich Gewinnspiele, Rabatte oder Coupons.
Je kreativer du bist, desto mehr Aufmerksamkeit ist dir sicher. Orientiere dich an erfolgreichen Kampagnen und schaue, was Andere angeboten haben und was davon gut oder schlecht angenommen wurde. Gib deinen Dankeschöns ansprechende und aussagekräftige Namen. Erkläre, was sich dahinter verbirgt und warum es zu deinem Projekt passt. Mache Bilder deiner Dankeschöns, bzw. illustriere sie oder stelle sie grafisch dar. Du machst sie damit wesentlich attraktiver für deine Unterstützer.
Bedenke bei physischen Dankeschöns den zeitlichen, organisatorischen und logistischen Aufwand und die notwendigen Mittel: Was brauchst du? Was ist möglich? Was kostet das? Kalkuliere diesen Bedarf ein, wenn du deinen Projektbedarf festlegst. Bedenke auch die Nachhaltigkeit deiner eingesetzten Mittel für deine Dankeschöns.
Deine Unterstützer müssen aber nicht unbedingt physisch etwas erhalten. Du kannst sie als Ehrengäste zu deinem Event einladen, ihnen exklusive Führungen anbieten oder sie auf andere Art ganz besonders teilhaben lassen und ihnen damit zeigen, dass sie einen ganz wichtigen Beitrag geleistet haben.
Der Wert der Dankeschöns
Schön ist es, wenn bei den Dankeschöns für jeden Geldbeutel das Passende dabei ist. Jedoch sollte deine Auswahl nicht erschlagend wirken. 3 bis 10 Dankeschöns sind gut geeignet. Bestenfalls sollten diese zwischen 5 und 100 Euro gestaffelt sein, aber nach oben gibt es keine Grenzen. Bei den höherpreisigen Dankeschöns eignen sich auch limitierte Produkte, was den Anreiz erhöht. Vermeide es, verschiedene Dankeschöns miteinander zu kombinieren, sondern biete die Dankeschöns einzeln an.
Dankeschöns sollten in etwa dem Wert der Unterstützung entsprechen. Überlege dir also für verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten auch unterschiedliche Dankeschöns und staffele sie nach ihrem Wert. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass bei einigen Dankeschöns unterschiedliche Kosten für dich je nach Menge anfallen. Kalkuliere auch die Versandkosten mit ein. Und natürlich immer Bruttopreise. Bei der Kalkulation ist hier auch eine Formel vom Crowdcamp sehr hilfreich.
Produktionskosten
+ Gewinnspanne
(+ Kosten Zahlungsanbieter)
(+ Versandkosten)
(+ Mehrwertsteuer)
= Preis
Das Crowdcamp hat auch noch die Gebühren für die Plattform aufgelistet, die aber bei HannoverMachen wegfallen. Jedoch solltest du auch die Gebühren für den Zahlungsanbieter miteinkalkulieren, die wir deshalb in die Formel mit integriert haben. Das Preisverzeichnis findest du hier.
Und jetzt ab zum kreativen Brainstorm der ausgefallenen Dankeschöns für dein Projekt auf HannoverMachen!