In den letzten Wochen haben wir euch mal wieder ein paar Inspirationen zukommen lassen. Wir hoffen ja, dass ihr euch davon begeistern lasst und tolle Ideen für Hannover entwickelt!
Und damit der Ideenfluß fleißig fließen kann, machen wir heute einfach direkt weiter.
In dem Beitrag zum Thema StadtGestalten haben wir euch einige Projektideen vorgestellt, die die Stadt lebenswerter machen. Der Beitrag Wohnen und die Frage des Raums zeigte auf, wie wertvoll inzwischen Wohnraum in Städten geworden ist und was es für Alternativen gibt.
Inzwischen wird die Stadt und der Stadtraum selbst bereits als eine Ressource gesehen. Welche baulichen Entwicklungen sind in den meist bereits eng bebauten Flächen überhaupt noch möglich?
Stadtlücken nutzen
Aus planerischer Sicht rückt der Fokus immer mehr auf Bauen im Bestand, Sanierungen, Revitalisierung und Weiterentwicklung von Bestehenden. Stadtentwicklung bedeutet somit nicht mehr nur im großen zu denken, sondern sich auf das zu bekehren, was schon da ist. Ein gutes Beispiel und auch bereits schon einmal vorgestellt ist Hannover VOIDS. Entstanden aus einem Uniprojekt von Architektur und Landschaftsplanungs Studierenden entwickelt sich die Idee stetig weiter. Hannover VOIDS zeigt ungenutzte Orte in der Stadt auf, die bisher wenig Beachtung finden und durch eure Ideen gefüllt werden können!
In Spanien wurde ein solches VOID sehr kreativ umgenutzt. Der spanische Designer Fernando Abellanas hat ein Atelier entwickelt, welches den bisher ungenutzten Raum unter Brücken nutzbar macht. Wie ein Parasit wird das Modul unter die Brücke gehängt und reagiert dadurch auf den extrem engen Immobilienmarkt in spanischen Städten. Also, warum nicht mal kreativ denken, nicht immer nur auf Augenhöhe seine Stadt betrachten, neue Perspektiven einnehmen und interessante Nutzungsmöglichkeiten entdecken?
Stadtraum = Gemeinschaftsfläche
Wenn kein vorhandener Raum nutzbar ist, muss man sich diesen halt manchmal einfach selbst schaffen. So auch das Prinzip des Übehauses. Das Übehaus ist ebenfalls eine Reaktion auf akuten Platz-und Wohnraummangel, diesmal in Stuttgart. Wenn es so schwer genug ist, Raum zum wohnen zu finden, wie soll man dann noch Raum zum musizieren finden und diesen auch finanzieren können? Verdrängt in muffige, dunkel Kellerräume oder alte, kalte Industriehallen lässt es sich nur bedingt schön musizieren.
Das Übehaus ist ein offener Proberaum für alle. Als eine Art Stadtmöbel zieht das Übehaus von Ort zu Ort und ruft den Stadtraum als Gemeinschaftsraum wieder in das kollektive Gedächnis.
In Hannover hat vor allem die PlatzDa! Initative 2016 sich den Stadtraum als Gemeinschaftsraum zurück erobert und den Lindener Markplatz an Samstag nachmittagen zum spielen genutzt. Plätze nutzen, die vorhanden sind, um das natürliche und menschliche Bedürfnis nach Gemeinschaft zu stillen.
In diesem Zusammenhang ist auch der JAMIEL Kiez ein schönes Beispiel. Diese Initative möchte drei Straßen in Linden Mitte mehr für die Nachbarschaft öffnen und gemeinsam nutzen. Und hat diese Woche eine Kampagne auf HannoverMachen gestartet!
Und mal ehrlich, wer von euch kennt seine Nachbarn im Haus, geschweige denn in der Straße? Na dann, ran da und gemeinsam die Stadt (um-)nutzen!