Im letzten Bericht haben wir euch vom Beginn der Veranstaltung Unsere Stadt. Dein Projekt- Gemeinsam HannoverMachen berichtet.
Heute möchten wir mit euch tiefer einsteigen und von den dortigen Arbeitsgruppen berichten.
Nach diesem ersten Input ging es für die Gäste darum, sich nach ihren Projekterfahrungen zu sortieren.
Bin ich bereits Projektprofi oder blutiger Anfänger?
Habe ich nur eine Idee oder bereits ein konkretes Konzept?
Aus dieser Aufteilung entwickelten sich die ersten fünf Arbeitsgruppen, die jeweils mit einem Impulsgeber in die Welt der Projekte eintauchten. Durch die Vernetzung zwischen Impulsgebern und Projektinitiatoren kam es zu einem sehr angeregten Austausch und man sah förmlich das Wissen durch den Raum flitzen.
Ich habe da eine Idee…
Am Anfang eines Projektes steht immer die Idee. Diese arbeitet im Kopf vor sich hin, wird teilweise verworfen, als unrealistisch betrachtet oder weiterentwickelt.
Bevor es sich um die Umsetzung und Realisierung der Idee geht, sollte man sich bewusst werden, wen man überhaupt erreichen möchte, wer ist meine Zielgruppe?
Um sein Ziel zu formulieren, empfiehlt es sich mit dem SMART-Prinzip zu arbeiten, das bedeutet du formulierst Spezifisch, eindeutig und präzise dein Ziel, setzt dir Meßbare Meilensteine, gestaltest das Ziel Attraktiv und Realistisch. Außerdem Terminierst du das Ziel, bis zu welchen Zeitpunkt soll dieses erreicht sein.
Daraus entwickeln sich dann viele organisatorische Fragen:
- Was für eine Organisationsform soll man wählen?
(Verein, Initiative, Kollektiv, GmbH…) - Sollen wir uns an bestehende Projekte anschließen?
- Finanzierung: Wie soll unsere Idee finanziert werden?
- Wo soll das Ganze überhaupt stattfinden?
Bei der Ortsfrage ist die Agentur für kreativen Zwischenraum eine gute Adresse in Hannover. Sie unterstützt euch bei der Suche nach einem Raum und setzt sich für die Nutzung von freien Wohn- oder Industrieräumen ein.
…und plötzliches ist es ein Projekt…
Wenn man mit seinem Projekt bereits erste Erfahrungen gesammelt hat, kommen vor allem Fragen auf, wie man sich in der Szene bewegen kann:
- Wie geht man mit etablierten Strukturen um?
- Wie kommt es zu einer Vernetzung zwischen Innovation und Etablierung?
Der Kreativszene mangelt es zwar an Geld, dieses steht aber nicht immer an erster Stelle, es geht eher darum, wie man Mitstreiter finden kann. Der Wunsch nach einer Wirtschaftsförderung für Non-Profit, um das Ehrenamt zu entlasten, kam in der Diskussion auf. Viele Förderungen decken zwar den finanziellen Bereich ab, aber Personalmittel werden meist nicht darüber getragen.
…das umgesetzt wird.
Eine Möglichkeit, um sein Projekt voranzubringen und nach Unterstützung zu suchen ist Crowdfunding. Dabei waren sich aber auch die Profis einig, das Crowdfunding eine absolute Professionalisierung bedeutet.
Ein Marketing- und Kommunikationsplan ist sehr wichtig und man muss definitiv Zeit und Leidenschaft rein stecken, damit hinten Geld bei raus kommt. Es ist aber auch als ein sehr gutes Marketingwerkezug zu betrachten.
Eine kollaborative Kulturplattform zur Vernetzung und Crowdfunding für Nachbarschaften könnte die Lösung sein. Dieswäre ein Weg, vom kleinen Projekt zum Platzhirschen zu werden.
Zusammenfassend kann man aus der ersten Arbeitsphase mitnehmen, dass Geld häufig gar nicht das Problem ist. Hannover bietet eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten, sei es durch den Innovationsfond Kunst und Kultur der Landeshauptstadt Hannover oder dem Beirat zur Förderung von Jugendkulturen.
Hürden gibt es vor allem beim Engagement. Personalkosten werden meist durch Förderungen nicht getragen, dadurch ist es schnell ein Ringen um das Überleben mit dem Ehrenamt.
Nach dieser intensiven Arbeitsphase wurde gesammelt, an welchen Themen an diesem Abend weiter gearbeitet werden soll:
- Überleben im Ehrenamt / Wirtschaftsförderung im Non Profit Bereich /Projektfinanzierung
- Vernetzung von etablierten, strukturierten und kreativen Ideensprudlern / Welche Organisationsform ist die Richtige?
- Wie baut man eine Kulturplattform auf?
- Marketing-und Kommunikationsstrategie
Die Ergebnisse dieser Themendiskussionen erfahrt ihr in unserem nächsten Beitrag!